Sprachbildlich Demokratie verstehen – eine rekonstruktive Studie
Sprachbildlich Demokratie verstehen – eine rekonstruktive Studie
Laufzeit: 2020 – 2023
Projektleitung: Verena Männer
Abstract
„Demokratien verkümmern“, „Demokratien funktionieren nicht immer reibungslos“ oder „das Fundament unserer Demokratie wird gefestigt“ – Metaphern sind in unserem alltäglichen Sprachgebrauch und damit auch im (sozialwissenschaftlichen) Unterricht allgegenwärtig. So sprechen Menschen über „Demokratie“ beispielsweise in den Bildern eines Organismus, einer Maschine oder eines Bauwerks. In Metaphern wird „Demokratie“ mit einem konkreten Bild verknüpft, sie ermöglichen auf diese Weise das Verstehen von „Demokratie“.
Sprachliche Bilder sind bei der Konstitution von Vorstellungen zu „Demokratie“ wesentlich beteiligt. Schüler:innenvorstellungen bilden einen wichtigen Baustein zur Gestaltung von sozialwissenschaftlichen Lehr- und Lernprozessen:
In welchen sprachlichen Bildern sprechen Schüler:innen also über „Demokratie“? Wie denken und erfahren Schüler:innen metaphorisch „Demokratie“? Inwiefern nehmen sie „sich selbst als Subjekte der Demokratie“ (Henkenborg 2013) wahr und wie wird das auf bildlicher Ebene geäußert?
Das Projekt richtet die Aufmerksamkeit auf Metaphern als Spiegel und konstituierende Elemente von Schüler:innenvorstellungen. Dazu werden qualitative Leitfadeninterviews zu „Demokratie“ mit Schüler:innen geführt. Den Ausgangspunkt für die Interviews bildet die Draw-and-Write-Aufgabe „Male Demokratie!“ und „Verfasse einen Text zu deinem Bild!“. Anschließende Interviewfragen zielen darauf, mit den Schüler:innen über ihr gezeichnetes Bild zu „Demokratie“ ins Gespräch zu kommen. Die Auswertung erfolgt mit der systematischen Metaphernanalyse nach Schmitt (2017, 2019) – eine Methode der qualitativen Sozialforschung, die für die Vorstellungsforschung im Bereich sozialwissenschaftlicher Fachdidaktik adaptiert werden kann. Ziel ist es, metaphorische Muster, in denen Schüler:innen Demokratie verstehen, zu rekonstruieren.